ArCHaeo Suisse 2025.2 – aktuelle Ausgabe
Wir alle haben die Bilder der Brände vor Augen, die in Australien und Kalifornien ganze Wälder und Wohnviertel verwüstet haben, oder auch, näher bei uns, im Wallis und im Tessin: Sie erinnern uns auf brutale Weise an die zerstörerische Kraft des Feuers und daran, wie schwierig es auch heute noch ist, es zu bändigen. Die Überreste der mittelalterlichen Stadt Alt-Weesen im Kanton St. Gallen, die 1388 völlig niederbrannte und nie wieder aufgebaut wurde, sind ein eindrückliches Beispiel aus vergangener Zeit. Gleichzeitig spielte das Feuer aber auch eine fundamentale Rolle in der Entwicklung der menschlichen Kulturen: Es beleuchtet, wärmt, kocht Speisen, brennt Tongefässe, ermöglicht die Herstellung von Metallgegenständen und vieles mehr. Diese Bedeutung hat dazu geführt, dass es in vielen religiösen Ritualen und Begräbnissen eine wichtige Rolle spielt. Auch heute noch, wo ein Großteil unserer Energie aus der Steckdose kommt, ist Feuer in vielen Teilen der Welt unverzichtbar.
Feuer ist das Thema der Jahrestagung des Netzwerks Archäologie Schweiz mit dem Titel «Feuer und Flamme», die vom 12. bis 14. Juni in Lenzburg (AG) im Rahmen der Generalversammlung von AS stattfindet. Die Organisation dieses Anlasses wird von drei Berufsverbänden unterstützt, die ihr 50-jähriges Bestehen feiern: die Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichtsforschung der Schweiz (AGUS), die Arbeitsgemeinschaft für die provinzialrömische Forschung in der Schweiz (ARS) und die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit (SAM). Die Redaktion von arCHaeo wünscht ihnen ein glückliches Jubiläum und noch viele weitere Jahre erfolgreicher Forschung!
Lucie Steiner, Chefredaktorin arCHaeo,
Präsidentin der SAM
