Antiqua 44
Textilien, Wolle, Schafe der Eisenzeit in der Schweiz / Antoinette Rast-Eicher. (2008)
ISBN 978-3-908006-36-7
CHF 65.- (AS-Mitglied CHF 49.-)
Textilien sind seit der Jungsteinzeit ein zentrales Element der Kultur. Sie gehören jedoch zu den selten und nur bruchstückhaft erhaltenen Relikten aus der Schweizer Ur– und Frühgeschichte. Die Autorin aber hat an eisenzeitlichen Metallgegenständen aus Gräbern – Fibeln, Waffen und Geräten – kleinste Reste entdeckt und sie mit dem Rasterelektronen–mikroskop untersucht und zum Sprechen gebracht. Zunächst hat A. Rast–Eicher ermittelt, welche Fasern – Wolle, aber auch Pflanzenfasern – verwendet wurden. Sodann zeigte sie, dass Textilien nicht immer «Kleider» bedeuten, sondern auch als Leichentuch oder Verpackung von Grabbeigaben verwendet wurden.
Ein weiterer Strang der Arbeit ist die Auswertung der Wollfeinheit. Wie es sich zeigte, wurde schon in der Hallstattzeit sortierte Wolle zu Textilien verarbeitet. Am Ende der keltischen Epoche, im ausgehenden 1. Jh. v.Chr., wurden deutlich feinerwollige Schafe gezüchtet als in den früheren Jahrhunderten. Schliesslich schlägt die Autorin eine neue Methode zur Interpretation der Wollfeinheit vor, die auf den Anteilen von bestimmten Faserstärken beruht.