IAG
Die Interkantonale Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung anthropologischer Funde (IAG) hat als Verein das Ziel, die anthropologischen Funde seiner Mitglieder gemeinsam zu lagern, zu erschliessen und wissenschaftlich zu erforschen. Mitglieder sind kantonale oder kommunale amtliche Fachstellen für Archäologie. Fallweise lagern sie ihr Material auch individuell.
Unseren Vorfahren auf der Spur
Menschliche Skelette aus archäologischen Zeiträumen bergen ein enormes Potential für wissenschaftliche Untersuchungen. Nirgendwo sonst ist die Forschung den Menschen früherer Zeiten so nahe. Die Skelettreste sind ein äusserst wertvolles Archiv für morphologische, histologische, genetische und Isotopen-Analysen. Daraus lassen sich Aussagen zur physischen Entwicklung und Belastung, zur Ernährungsgeschichte, Mobilität sowie zu sozialen Systemen vergangener menschlicher Population gewinnen. Diese Untersuchungen und Interpretationen sind auch in Bezug auf heutige gesellschaftliche und politische Problemkreise – Identität, Mobilität, Integration, Migration, Gesundheit etc. – von hoher Relevanz und Brisanz.
Gemeinsam forschen
Die anthropologische Sammlung der IAG gehört europaweit zu den grössten Beständen dieser Art. Um den wertvollen Bestand aus archäologischen Ausgrabungen gemeinsam, effizient und unter Einbezug der aktuellen naturwissenschaftlichen Möglichkeiten und Methoden auszuwerten und für die Lehre und Forschung nutzbar zu machen, hat die IAG mit der Integrativen Prähistorischen und Naturwissenschaftlichen Archäologie (IPNA) der Universität Basel eine Kooperation vereinbart, die auch eine vertiefte Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen für physische Anthropologie benachbarter Universitäten (Bern, Zürich, Genf) anstrebt.
Respektvoller Umgang
Menschliche Reste erfordern einen ethisch korrekten und würdevollen Umgang, auch wenn sie aus weit zurückliegenden Zeiten stammen. Die IAG ist sich dieser Verantwortung bewusst und setzt auf eine besonders achtsame Sammlungspflege. Der Lagerraum der IAG ist eigens für diesen Zweck eingesegnet und hat den Status eines geweihten Friedhofs.
Links
Kontakt
Reto Marti (Präsident)
Sandra Pichler (Anthropologin Universität)
Viera Trancik (Sammlungskuratorin)